Der nördliche Eingang des französischen Viertels in Tübingen sollte um zwei repräsentative Bauten erweitert werden. Gleich mehrerer städtebauliche und planerische Aufgaben hielt das Projekt bereit: Die beiden Gebäude sollten östlich und westlich eines bestehenden Gewerbe- und Wohnhauses entstehen, wodurch besondere Brandschutzmaßnahmen gewährleistet sein mussten. Zudem sollten die Gebäude den Schallschutz für das dahinter liegende Viertel ergänzen, da sie direkt an einer vierspurigen, täglich mit Zehntausenden Fahrzeugen belasteten Ausfallstraße liegen. Und es sollten zwei alte Nussbäume auf dem Gelände erhalten bleiben.
Unter diesen Voraussetzungen wurde bei Le Donjon nach Norden ein geschlossenes und strenges Konzept mit nur wenigen Fenstern gewählt, hingegen nach Süden eine mit großzügigen Balkonen und großen Fensterflächen offene Architektur umgesetzt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Gebäuden des Viertels war eine integrierte Parkierung erlaubt, weshalb das Erdgeschoss mit Doppelparkgaragen versehen wurde auf denen das Wohngebäude aufsitzt.
Um den Schallschutz für das Viertel optimal zu gestalten, wurde nicht nur die städtebauliche Hüllkurve maximal ausgenutzt, sondern auch Eckbalkone mit Sondergenehmigung der Stadt so weit vorgezogen, dass zusätzlicher Schallschutz entstand. Die Stadt stellte für die Planung eigens ein Müllfahrzeug zur Verfügung, da dessen Kurvenradius für die Balkonvorderkante maßgebend war.
Um die Kosten für die zwei Baugemeinschaften zu optimieren, wurden die zwei Türme parallel gebaut. Beide Baukörper sind von außen identisch, die Wohnungen sind jedoch frei gestaltet worden und den Wünschen der Bauherren angepasst.
Standort Tübingen
Bauherr Baugemeinschaft
Fertigstellung 2006
Fläche 620 m²
Bauweise Massivbauweise mit Vollwärmeschutz
Technische Ausstattung Fernwärme und Solarthermie